Auf den Bergen in Bergen

Bergen besteht aus Bergen (yeah, Brüllwitz). Insgesamt übrigens aus sieben. Davon gibt es einen, Fløyen, der könnte auch glatt „Kinderparadies“ heißen. Auf diesen fährt ganz bequem aus dem Stadtzentrum eine Zahnradbahn, wir haben zu Austobezwecken den Wanderweg gewählt.

Bergen ist eine wunderschöne Stadt mit Weltkulturerbe der alten Handels- und Fischerhäuser Brygge im Zentrum. Und das beste: der Kreuzfahrtterminal ist MITTEN in der Stadt. Hammer. (Für nicht Kreuzfahrer: das ist nicht wirklich oft so). Wir liegen also vor der alten Renaissancefestung und du fällst eigentlich nur lang hin bis zu den Brygge-Häusern. Bergen ist im übrigen auch die regenreichste Stadt Norwegens. Nur nicht heute. Das Hoch über Mitteleuropa strahlt bis Südnorwegen aus. Heißt, wir haben heute schon unser Frühstück auf dem Aussendeck mit Blick über diese schöne Stadt genossen. Danach ging es mit Wanderschuhen (schwer) und kurzen Hosen und Sportshirts (leicht und luftig) ausgestattet los. Unser Ziel: natürlich Fløyen, das Kinderparadies. 320 Höhenmeter lagen vor uns. Gut ausgebauter Wanderweg. LAAAAAAANGWEILIG! Also zumindest aus den Augen der Kinder. Gut, das es zwischen den steilen Serpentinen noch steilere Offpist-Kletterabstücke gab, die haben die dann als Abkürzungen genommen. Ich nehme meine Zweifel an dem Lofoten-Mannen-Trail zurück (siehe vorletzter Blog-Post). Den hätten sie aber sowas von locker geschafft. Und vor allem ohne Murren. Denn die Kletterabschnitte hab es natürlich kein Gemecker von unseren übermüdeten Kids, nur bei langweiligen Wanderwegen. Wieso wussten wir das?

Oben angekommen sind wir per Zufall in die beste Attraktion des Fløyen reingelaufen: den Kletterpark für die Kids. Der beste Spielplatz aller Zeiten. Ganz im Sinne von Pippi Langstrumpf (ja, ich weiß, schwedisch, nicht norwegisch) galt es: nicht den Boden berühren. Für gefühlt 300 Meter mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Nur so viel vorab: Flo und Mio haben es wirklich geschafft, Leve und ich haben beim Hangelstück etwas gemogelt. Denn eins war klar: die Herausforderung haben nicht nur die Kids angenommen, sondern auch wir Eltern.

Nur der einsetzende Hunger und die nun endgültig vernichteten Müsliriegelvorräte dieser Reise trieben uns zum späten Mittag von dieser tollen Lokation weiter. An der Seilbahnstation gab es ein Café, Polserbuden und Softeisbude. Genau in der Reihenfolge unser Halt, Kaffee für die Eltern und wirklich leckere Hot Dogs für uns alle (sogar in Vegan für mich). Schon an dem Kletterpark haben wir Mios Freunde Benjamin und Clarissa getroffen und mit denen die Würstchen verdrückt und an der Station sind dann auch Jonas, Tobias und Luis wieder bei ihm gewesen. An der Bahnstation gibt es abermals einen sehr netten Spielplatz und auch ein Bergziegengehege. Nicht zu vergessen ein kleiner Trollpark (der ist für dich Bettina :-)). Und hab ich schon den grandiosen Ausblick erwähnt? Ansonsten hätte man noch Zipline machen können und Kayaken auf einem nahegelegenen See oben.

Irgendwann seeeeehr viel später sind wir dann wieder bergab gewandert, diesmal mit drei Kindern (Jonas wollte mit uns mit) und Gott sei Dank nur mit wenigen Abkürzungen außerhalb der befestigten Wanderwege. Wir sind noch durch den Stadtkern, haben unsere nun leeren Sonnenmilchvorräte wieder aufgefüllt und uns das Weltkulturerbe noch mal angeschaut.

Danach rief nur noch eins: der Pool! Unsere dampfenden Füße abkühlen klappte leider nicht ganz so gut: der Pool war warm. Mist 😉

Erkenntnisse des Tages

  • Wir sind keine Bergziegen, sondern Bergzombies. Woaaaaah!
  • Mio liebt Bamsesaft (schwedischer Import). Gabs oben an der Wurstbude, aber nicht unten in den Supermärkten. Und jetzt?
  • Wow, ich finde es jetzt schon heiß, wie soll es erst in zwei Tagen in Deutschland werden?
  • Die beste Abkürzung ist die Rutsche den Berg runter. Sowas sollte es öfter geben.

Ein Gedanke zu „Auf den Bergen in Bergen

  1. Hallo Carolin,

    wollte mich endlich mal zu Wort melden und mich für die tollen Reiseberichte bedanken. Wir waren ja vor zwei Jahren selbst mit dem Wohnmobil in Norwegen und haben das Land sehr geliebt!

    Mit Bergen habt Ihr richtig Glück gehabt. Wir übrigens auch, denn nachdem es vorher heftig geregnet hatte, hatten wir bei Stadt- und Floyenbesichtigung ähnlich schönes Wetter wie ihr.

    Wir sind vom Floyen dann noch weitergewandert, weil wir nicht vom Spielplatz ausgebremst worden sind. Aber der ist in der Tat super.

    Noch eine paar schöne Resttage auf dem Dampfer und liebe Grüße von der knackig-heißen Bergstraße

    Margit

Hinterlasse einen Kommentar